12. März 2024

Ein Manifest für die mittelständische Industrie!

Industrie und Mittelstand sind seit vielen Jahrzehnten die tragenden Säulen der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Das produzierende Gewerbe schafft die Grundlagen unseres Wohlstands, unseres Sozialstaats und unserer freiheitlichen Demokratie. Die mittelständische Industrie bietet gut bezahlte Arbeitsplätze für Alle, auch in strukturschwachen und ländlichen Räumen und stützt damit zugleich den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Produktionsstandort Deutschland steht somit sinnbildlich für die demokratische, ökonomische, soziale und ökologische Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik.

Inzwischen ist der industrielle Mittelstand aber durch einen rapiden Verlust an Wettbewerbsfähigkeit in seinem Kern bedroht. Vor allem die im internationalen Vergleich deutlich zu hohen Energiekosten und eine überbordende Bürokratie führen in jüngster Zeit zu Insolvenzen und zu Produktionsverlagerungen deutscher Unternehmen ins europäische und außereuropäische Ausland.

Ein Prozess der Deindustrialisierung mit dem Verlust von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen droht nicht mehr nur, er hat bereits begonnen. Die Produktion im Ausland erfolgt dabei häufig zu schlechteren Umwelt-, Arbeits-, und Klimaschutzbedingungen.

Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie wiederherzustellen, ist schnelles und entschlossenes politisches Handeln erforderlich. Der sich bereits abzeichnende Niedergang unseres Landes als Industriestandort hat gravierende Folgen für den allgemeinen Wohlstand, die Versorgung mit wichtigen Produkten, die Transformation zur Klimaneutralität und die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft. Zur notwendigen Entlastung der Unternehmen bedarf es grundlegender politscher Weichenstellungen und einer genauen Prüfung aller bisher geschaffenen Instrumente daraufhin, ob sie den Klimaschutz tatsächlich voranbringen oder lediglich Aufwand und Verteuerung bedeuten. In der Gesellschaft wie in den Verwaltungen muss es zu einem Bewusstseinswandel kommen. Das Zulassen, nicht das Verhindern wertschöpfender Industrieproduktion als Basis für Arbeitsplätze und Wohlstand in allen Teilen Deutschlands ist das Gebot der Stunde.

Angesichts des Klimawandels will die deutsche Industrie ihre Produktionsprozesse schnellstmöglich dekarbonisieren und ein aktiver Teil der Transformation zur Klimaneutralität sein. Diese Jahrhundertaufgabe wird sie aber nur bewältigen, wenn sie leistungsstark und international erfolgreich bleibt.

Deutschlands energieintensiver industrieller Mittelstand – vereint im Bündnis faire Energiewende (BfE) – bekennt sich ausdrücklich zum Standort Deutschland, zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit und damit zu umfassender unternehmerischer Verantwortung. Er trägt mit seinen Produkten und Innovationen die Transformation und ermöglicht Klimaschutz und Dekarbonisierung.

Es stellt sich aber für uns die Frage: Ist Industrieproduktion – ausdrücklich auch des energieintensiven industriellen Mittelstandes – am Standort Deutschland weiterhin gewollt?

Ein klares „Ja“ als Antwort auf diese Grundsatzfrage schafft das gemeinsame Fundament zur Gestaltung einer industriepolitischen Zukunft. Erforderlich ist daher ein breit getragener, klarer Konsens über den Wert, die Wichtigkeit und die Unverzichtbarkeit der industriellen Produktion in unserem Land.

Für den Erhalt und die Stärkung der mittelständischen Industrie in Deutschland brauchen wir umgehend:

  • international wettbewerbsfähige Energiekosten und eine sichere und klimaverträgliche Energieversorgung in Deutschland, denn die Energiekosten in Deutschland betragen das Doppelte oder Dreifache der Kosten in unseren wichtigsten Wettbewerbsländern
  • Entlastungen bei den Netzentgelte und den staatlichen Belastungen der Energiekosten
  • Abbau von Bürokratie und ausufernden Berichtspflichten
  • Senkung der Unternehmensbelastung durch Steuern und Abgaben
  • Erleichterung bei der Anwerbung von Arbeitskräften

Wir sagen „JA“ zum Erhalt und zur Stärkung der mittelständischen Industrie in Deutschland und zur Schaffung der dafür notwendigen Voraussetzungen!

Download: 2024-03-12_BfE_Industriemanifest

Zum „Bündnis faire Energiewende“ zählen:

BDG – Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e. V. www.bdguss.de
Bundesverband Keramische Industrie e. V. www.keramverbaende.de
VEA – Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. www.vea.de
Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V. www.textil-mode.de
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. www.gkv.de
wdk – Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. www.wdk.de
WSM – Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V. www.wsm-net.de
DFFI – Deutsche Feuerfest Industrie e. V. www.dffi.de
Industrieverband Feuerverzinken e. V. www.feuerverzinken.com

Die Verbände im „Bündnis faire Energiewende“ vertreten branchenübergreifend mehr als
10 000 deutsche Unternehmen mit ca. einer Million Beschäftigten und etwa 200 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Der Querschnittsverband VEA Bundesverband der Energieabnehmer vertritt zudem etwa 4.500 Unternehmen aus allen Branchen.

Das Bündnis faire Energiewende ist unter der Registernummer R001663 im Lobbyregister des Deutschen Bundestages eingetragen.