19. September 2023

Hängepartie beim Brückenstrompreis ist eine Farce

Sprecher Bündnis faire Energiewende, Christoph René Holler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Keramische Industrie: „Schlinge um den Hals energieintensiver mittelständischer Industrieunternehmen zieht sich immer weiter zu. Sollten noch mehr Unternehmen aufgeben müssen, brechen in Deutschland ganze Lieferketten zusammen.“

Berlin: Für die mittelständischen Industriebranchen, die sich im Bündnis faire Energiewende zusammengeschlossen haben, ist das politische Gezerre und die Hängepartie in der Diskussion um wettbewerbsfähige Energiepreise eine Farce. Bundesregierung und weite Teile des Bundestages hätten noch nicht verstanden, wie weitreichend die Auswirkungen sind, sollte es keine Entlastungen für die mittelständische Industrie bei den Energiepreisen geben. Christoph René Holler, Sprecher für das Bündnis faire Energiewende und Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Keramische Industrie: „Die Schlinge um den Hals energieintensiver mittelständischer Industrieunternehmen zieht sich immer weiter zu. Sollten noch mehr Unternehmen aufgeben müssen, brechen in Deutschland ganze Lieferketten zusammen.“

Während EU-Partner längst Konzepte für wettbewerbsfähige Energiepreise umgesetzt haben, streitet die Ampel-Koalition weiter und dreht unverdrossen an der Preisschraube. Das Bündnis faire Energiewende fordert deshalb, dass ein Brückenstrompreis auch für den Mittelstand eingeführt wird, Energiesteuern und Netzentgelte gesenkt und der nationale CO2-Preis ausgesetzt werden. Damit wieder am Industriestandort Deutschland investiert wird, ist ein völliger Kurswechsel der Bundesregierung erforderlich.

BfE-Sprecher Holler: „Gibt es keine Lösung bei den Energiekosten für Unternehmen, die produzieren, gehen in vielen Regionen Deutschlands sehr schnell die Lichter aus. Bei Gas und Strom muss Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck endlich handeln, wenn er die heimische Industrie sichern will.“ Dabei nutze es nicht, wenn ein Industrie- oder Brückenstrompreis den größten Teil der deutschen Produktionswerke nicht entlastet. Ein solcher Weg käme einem Etikettenschwindel gleich. Christoph René Holler: „Die Politik muss anfangen in Wertschöpfungsketten zu denken, ganze Industriebranchen in Deutschland zu opfern, ist keine kluge Politik. Deshalb ist neben einer Brücke für bezahlbaren Strom auch eine Entlastung beim Gaspreis zwingend erforderlich.“

Solange es noch nicht ausreichend grüne Energie zu bezahlbaren Preisen gibt, setzt sich das Bündnis Faire Energiewende für eine Entlastung der mittelständischen Industrie ein, die die Energiepreise nicht mehr am Markt erwirtschaften kann. Da sie nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren können, müssen viele Betriebe aufgeben oder den Standort Deutschland verlassen, obwohl sie dringend für die Transformation in Deutschland gebraucht werden. Der jetzige Weg, so Holler, führe zu einer Deindustrialisierung, die Deutschland in eine verhängnisvolle Abhängigkeit bringen werde.

Zum „Bündnis faire Energiewende“ zählen:

BDG – Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e. V. www.bdguss.de
Bundesverband Keramische Industrie e. V. www.keramverbaende.de
VEA – Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. www.vea.de
Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V. www.textil-mode.de
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. www.gkv.de
wdk – Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. www.wdk.de
WSM – Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V. www.wsm-net.de
DFFI – Deutsche Feuerfest Industrie e. V. www.dffi.de
Industrieverband Feuerverzinken e. V. www.feuerverzinken.com

Die Verbände im „Bündnis faire Energiewende“ vertreten branchenübergreifend mehr als
10 000 deutsche Unternehmen mit ca. einer Million Beschäftigten und etwa 200 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Der Querschnittsverband VEA Bundesverband der Energieabnehmer vertritt zudem etwa 4.500 Unternehmen aus allen Branchen.

Das Bündnis faire Energiewende ist unter der Registernummer R001663 im Lobbyregister des Deutschen Bundestages eingetragen.