Berlin, 13. Juli 2022

Industriestandort Deutschland nicht länger gefährden

Selb: Der Verband der keramischen Industrie (VKI) kritisiert, dass Industriebetriebe noch immer keine belastbaren Aussagen erhalten, mit welchen Gaskontingenten sie bei einer Gasmangellage rechnen können und wie der massive Kostendruck abgemildert werden kann.

Wenn die Bundesregierung global wettbewerbsfähige Energiepreise sowie die Sicherheit der Energieversorgung in einem Notfallplan nicht gewährleistet, sieht VKI-Vorstandsmitglied Christian Seltmann, Geschäftsführer der Porzellanfabriken Christian Seltmann GmbH in Weiden, einen kaum mehr zu reparierenden Schaden für den Industriestandort Deutschland.

Zu ausgesprochenen Kriegssanktionen gehört natürlich zwingend immer ein Konzept, wie die Folgen für die eigenen Betriebe und die Bevölkerung bewältigt werden können. Christian Seltmann kritisiert, dass die Bundesregierung und die EU-Kommission nicht bereits vor Wochen ein umfassendes Belastungsmoratorium für die Produktionswerke umgesetzt haben. Da internationale Wettbewerber diesem erheblichen Kostendruck nicht oder nur zum Teil ausgesetzt sind, wird die Schieflage für deutsche Hersteller immer gewaltiger.

Wenn der Bundesregierung nicht sehr schnell die Botschaft gelingt, dass die Industrie in ihrer ganzen Breite eine gesicherte Zukunft in Deutschland hat, ist zu allen bestehenden Problemen auch eine Umorientierung von Beschäftigten zu befürchten.

Zu dem vom Verband der Keramischen Industrie geforderten Belastungsmoratorium gehören neben deutlichen Abgabensenkungen und der Entlastung von unnötiger Bürokratie auch ein Modell der Kurzarbeit, welches bei einem Energienotstand dann betroffenen Beschäftigten mehr Geld von der Bundesagentur für Arbeit sichert. Da auch beim Staatshaushalt in der Krise Einnahmen wegbrechen werden, gilt es mit einer klaren Prioritätensetzung die Mittel zur Unterstützung der Betriebe und ihren Beschäftigten einzusetzen. 

Im Bündnis Faire Energiewende sind branchenübergreifend etwa 10.000 deutsche Unternehmen mit rund einer Million Beschäftigten und etwa 200 Milliarden Euro Jahresumsatz vertreten.

  • Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie BDG, guss.de
  • Bundesverband Keramische Industrie e. V., keramverbaende.de
  • Bundesverband der Energieabnehmer e. V., vea.de
  • Deutsche Feuerfest-Industrie e. V., dffi.de/
  • Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V., textil-mode.de
  • Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V., gkv.de
  • Industrieverband Feuerverzinken e. V., feuerferzinken.com
  • wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V., wdk.de
  • WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V., wsm-net.de

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