Bild: © Vowalon Beschichtung GmbH

Produkte Made in Germany durch hohe Energiepreise vor dem Aus

Das Beschichtungsunternehmen Vowalon produziert seit über 120 Jahren im westsächsischen Treuen. Bisherige und neue Belastungen bei den Strom- und Energiepreisen betrachtet das Unternehmen mit großer Sorge.

Geschäftsführer Gregor Götz

Geschäftsführer Gregor Götz (rechts) im Gespräch mit dem Team der Musterabteilung und Geschäftsführerin Mareen Götz (2. v. l.)

Bild: © Vowalon Beschichtung GmbH

Die Vowalon Beschichtung GmbH produziert mit ihren über 200 Mitarbeitern jährlich ca. 15 Mio. m² hochwertige Kunstleder, Kaschierungen und sonstige Beschichtungen auf PVC- und Polyurethan-Basis. Das Beschichtungsunternehmen ist mit seinen Produkten Zulieferer für die weltweite klassische Fahrzeugindustrie und E-Mobil-Produktion. Auf den hochmodernen Produktionsanlagen entstehen außerdem Kunstleder für Taschen und Schuhe, Beschichtungen für den Polstermöbel- und Objektbereich oder für Schutzausrüstungen, u.a. für die Feuerwehr. Zu den hauseigenen Entwicklungen gehört auch ein auf Basis von 50% nachwachsenden Rohstoffen hergestelltes Kunstleder für den Outdoor-Bereich.

„Gegen die politisch getriebenen hohen Strompreise haben wir bereits im Jahr 2012 vor Gericht geklagt, leider ohne Erfolg“, berichtet Geschäftsführer Gregor Götz, der nach wie vor überzeugt ist, dass eine faire Energiewende mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren ist und nicht über eine EEG-Umlage. „Über die Hälfte unserer Produkte geht in den Export. Wie sollen wir wettbewerbsfähig bleiben mit diesen hohen Strompreisen, die unsere ausländischen Wettbewerber in Europa oder in Fernost nicht kennen? Irgendwann sind alle Effizienzpotentiale in der Produktion ausgereizt.“

Seit 1993 hat das familiengeführte Unternehmen in seinen Standort über 50 Mio. Euro investiert, um Produktionsanlagen und -prozesse zu modernisieren und das Unternehmen nach neuesten Umwelt- und Energieeffizienzgesichtspunkten zertifizieren zu lassen. Über die zu Jahresbeginn eingeführte nationale CO2-Besteuerung und die aktuelle Klimaschutz-Debatte schüttelt Geschäftsführer Gregor Götz deshalb den Kopf. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nur klimaneutral produzieren, wenn wir die Maschinen ausstellen“, bringt er die Problematik für das Unternehmen auf den Punkt. Die Wärmeprozesse in der Produktion erfordern viel Erdgas und Elektroenergie. Alternative Energiearten stehen aber bisher weder in ausreichender Menge noch zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung.

„Die mittelständische Industrie ist hier über die Gebühr belastet. Auch wenn es aktuell Bemühungen gibt, die Effekte für kleine und mittlere Betriebe abzumildern, der bürokratische Aufwand für uns Unternehmen ist enorm. Hier ist die Politik gefragt, Unternehmen zu entlasten. Wir brauchen eine faire Energiewende, weil ein leistungsfähiger Mittelstand in Deutschland gebraucht wird“, sagt Gregor Götz, Vowalon-Geschäftsführer.

Teilen Sie diesen Artikel